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head for work Wunschliste

Die Arbeitswelt 2023: Eine Wunschliste

Das alte Jahr nähert sich dem Ende und für viele ist es die Zeit für gute Vorsätze und Pläne für das neue Jahr. Das betrifft nicht nur das Privatleben, sondern auch den Beruf. Doch hätten wir die freie Wahl, was würden wir uns dann für die Arbeitswelt 2023 wünschen? Was wollte so bleiben, wie es ist? Und wo sind dringend Änderungen notwendig? Zum Jahresende hat sich das head for work Team genau diese Fragen gestellt und eine Wunschliste für 2023 geschrieben.

1. Flexibilität bei der Arbeitszeit: 4-Tage Woche und Homeoffice als Option

Die Wahl einer 4- oder 5-Tage-Woche bei gleichem Gehalt und „weiterhin Flexibilität bezüglich Homeoffice“, sind Wünsche, die head for work Manager Lino von Noppen an den Arbeitsmarkt der Zukunft hat. Das gilt nicht nur für bestehende Arbeitsverhältnisse, sondern auch – oder insbesondere – für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Hier sieht Managing Consultant Alexander Do bereits große Erfolge, an die man 2023 anknüpfen sollte. „Die meisten Unternehmen besitzen jetzt moderne Strukturen wie Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Sie sind meistens nicht festgefahren in den Gehaltsrahmen, den sie eigentlich vorgesehen hatten.“ Darüber hinaus zählte bei Mitarbeiter*innen und Kandidat*innen die Persönlichkeit inzwischen genauso viel wie die fachlichen Skills. Was aber notwendig sei, seien schnellere Entscheidungswege und mehr Flexibilität beispielsweise hinsichtlich Arbeitszeiten und der Möglichkeit der Remote-Arbeit auch aus dem Ausland. Auch Consultant Corvin Krömker spricht sich für mehr Homeoffice-Optionen aus und fordert einen Wandel im Denken der Unternehmen: „Sie sollten für die Arbeitnehmer mehr Anreize (also Benefits) bieten und die Jahresgehälter sollten an die stetige Inflation angepasst werden.“ Er verweist hier auf den stetig wachsenden Fachkräftemangel. Aufgrund der Situation auf dem Arbeitsmarkt müssten Arbeitgeber den Arbeitnehmer*innen eine höhere Wertschätzung entgegenbringen.

2. Die Macht liegt bei den Arbeitnehmer*innen

Bei der Besetzung offener Stellen liegt die Macht nicht länger bei Unternehmen. Der Jobmarkt ist vielmehr ein „Bewerbermarkt“, der Spieß ist also umgedreht: „Unternehmen müssen sich mehr bemühen und sich sozusagen bei den passenden Kandidaten bewerben“, sagt head for work Associate Oscar Koning. „Arbeitgeber sollten endlich verstehen, dass Kandidaten schwer zu kriegen sind“, ergänzt sein Kollegen Associate Ziya Sahin. „Ich denke, dass dieses Jahr, auch aufgrund von bestimmten Themen wie Inflation und Krieg, gezeigt hat, dass es nicht einfacher wird, Fachkräfte für sich zu gewinnen. Den Unternehmen sollte klar sein, dass Gehälter nicht mehr wie früher sind und auch alte, konservative Arbeitsbedingungen nicht mehr wie früher gehalten werden können.“ Unternehmen sollten in Zukunft entsprechend eine Infrastruktur bereitstellen, die es den Arbeitnehmer*innen ermöglicht, wirklich flexibel zu arbeiten. Das kann unter anderem dabei helfen, „die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben  zu fördern“, sagt Sahin. Das ist ein wichtiger Faktorinsbesondere für jüngere Arbeitnehmer*innen. „Hier müssen Änderungen vorgenommen werden, wenn man Interesse daran hat sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten und als attraktiver Arbeitgeber zu gelten.“

3. Neue Wege im Recruiting

Geeignete Kandidat*innen für Stellen zu finden, wird bei hochqualifizierten Fachkräften immer schwieriger und so wünscht sich Oscar Koning beispielsweise, dass Unternehmen die Scheu davor verlieren sollten, sich für das Recruiting an eine Personalberatung zu wenden. Für viele Unternehmen ist das nämlich erst einmal eine größere Hürde, da sie die damit verbundenen Kosten fürchten – eine meist unbegründete Furcht. „Oft sind die Kosten und die Zeit, die man für die eigenständige Besetzung in die Hand nehmen muss, höher im Vergleich zu einer zeitnahen Besetzung durch einen externen Dienstleister, ganz zu schweigen von der höheren Erfolgsaussicht,“ sagt Oscar Koning.

Rekrutierungsprozesse sind zudem schneller geworden. Wer ein Bewerbungsverfahren schleifen oder ins Stocken geraten lässt, der riskiert es, dass Bewerber*innen das Interesse verlieren und abspringen oder bereits eine andere Stelle angenommen haben. Ziya Sahin rät Unternehmen daher für 2023: „Man sollte versuchen, Bewerbungsprozesse in einem vorher definierten Zeitraum über die Bühne zu bringen. Sonst wird man nicht die Kräfte im Unternehmen haben, die man sich wünscht.“

4. Bestehende Strukturen hinterfragen

„Ich denke, dass das ständige kritische Hinterfragen von Arbeitsstrukturen und Vorgehensweisen sehr bemerkbar wurde in den letzten Jahren und das finde ich sehr gut“, sagt Associate Oscar Koning über die positiven Entwicklungen der letzten Jahre. Man sollte niemals stillstehen und immer neue Vorgehensweisen ausloten, sei es bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter*innen oder indem man ihnen neue Benefits ermöglicht. Dazu gehören auch die bereits erwähnte 4-Tage-Woche, das Homeoffice oder Workation Days. Gleichzeitig merkt Oscar Koning an, dass das Hinterfragen bestehender Strukturen nicht überall passiert und es Unternehmen gibt, in denen das nur wenig praktiziert wird. Das sollte sich in dem Fall in 2023 unbedingt ändern.

5. Transparenz bei Gehältern und neue Bezahlmodelle
6. Fazit: Der Arbeitsmarkt muss sich ändern

Für 2023 und die folgenden Jahre wünscht sich head for work Associate Oscar Koning zudem mehr Transparenz bei den Gehältern. „Was verdient jemand mit den gleichen Aufgaben? Oder warum verdient jemand vielleicht etwas mehr auf Grund besonderer Erfolge?“ Das spricht direkt einen weiteren wichtigen Punkt an: Unternehmen sollten über andere Bezahlmodelle als den reinen Stundenlohn nachdenken. „Arbeitsmodelle, bei denen man nach Leistung und nicht nach ‚abgesessener‘ Stunden bezahlt wird, sind in meinen Augen auch noch viel zu selten zu finden.“

Unser Fazit? Ziya Sahin fasst das ganz gut zusammen: „Was bleiben sollte sind Arbeitgeber, die es verstanden haben, was gebraucht wird, um gute Fachkräfte zu gewinnen und die mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um die Themen Leistung, Benefits, Flexibilität und attraktives Gehalt geht. Ansonsten muss sich einiges ändern!“

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