Neuer Job, neuer Dress­code

Neuer Job, neuer Dress­code

Die Unternehmenskultur beeinflusst das richtige Outfit​

Das Jobangebot kam überraschend: Antonia hatte sich eher auf gut Glück bei einem international agierenden Unternehmen beworben, aber eigentlich gar nicht damit gerechnet, die Stelle auch zu bekommen. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität. Mit der neuen Stelle kommen viele Veränderungen, darunter die Frage: Was ist die Kleiderordnung im neuen Job? Bislang hat sich keiner dafür interessiert, was sie jeden Tag im Büro trägt. Gerade in den letzten Monaten im Homeoffice war ohnehin eher Athleisure- und Loungewear angesagt. Etwas ratlos steht Antonia mit einer Freundin im Bekleidungsgeschäft. Rock oder Hose? Ist ein Blazer notwendig oder reicht auch eine lockere Bluse oder ein Pullover?

Wer einen neuen Job anfängt, der steht oft vor dem Problem des Dresscodes – gerade als Berufsanfänger oder wenn man die Branche wechselt. In einigen Branchen ist der Dresscode recht locker und nicht klar reguliert, in kreativen Berufen ist das beispielsweise der Fall. In anderen Branchen, wie zum Beispiel bei Banken, eckt man schnell an, wenn man plötzlich in Jeans und T-Shirt statt Anzug auftaucht. Die Frage ist also, wie man den richtigen Dresscode für den richtigen Job findet. Das Jobangebot kam überraschend: Antonia hatte sich eher auf gut Glück bei einem international agierenden Unternehmen beworben, aber eigentlich gar nicht damit gerechnet, die Stelle auch zu bekommen. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität. Mit der neuen Stelle kommen viele Veränderungen, darunter die Frage: Was ist die Kleiderordnung im neuen Job? Bislang hat sich keiner dafür interessiert, was sie jeden Tag im Büro trägt. Gerade in den letzten Monaten im Homeoffice war ohnehin eher Athleisure- und Loungewear angesagt. Etwas ratlos steht Antonia mit einer Freundin im Bekleidungsgeschäft. Rock oder Hose? Ist ein Blazer notwendig oder reicht auch eine lockere Bluse oder ein Pullover? Wer einen neuen Job anfängt, der steht oft vor dem Problem des Dresscodes – gerade als Berufsanfänger oder wenn man die Branche wechselt. In einigen Branchen ist der Dresscode recht locker und nicht klar reguliert, in kreativen Berufen ist das beispielsweise der Fall. In anderen Branchen, wie zum Beispiel bei Banken, eckt man schnell an, wenn man plötzlich in Jeans und T-Shirt statt Anzug auftaucht. Die Frage ist also, wie man den richtigen Dresscode für den richtigen Job findet.

Kleider machen Leute, oder: Wie Kleidung unsere Wirkung beeinflusst​

Kleidung drückte schon immer die Zugehörigkeit zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen aus. Schaut man zum Beispiel zurück in das 15. oder 16. Jahrhundert, dann sieht man, wie streng das ursprünglich geregelt war: Bestimmte Stoffe oder Kleidungsstücke waren bestimmten gesellschaftlichen Klassen vorbehalten und das nicht nur, weil sie sehr teuer und selten waren. Diese Kleidervorschriften wurden bis Ende des 18. Jahrhunderts von Landesherren und Stadträten erlassen. Heute basieren Dresscodes nicht auf offiziellen Regelungen, sondern auf Konventionen, die sich über Jahre etabliert haben und die sich kontinuierlich verändern und weiterentwickeln. Kleidung beeinflusst die Atmosphäre bei einer Veranstaltung – ein Ball im Abendkleid fühlt sich anders an als ein lockerer Cocktail-Empfang – und sorgt für ein professionelles Auftreten. Darüber hinaus kann Kleidung viel über die eigene Identität ausdrücken und beeinflusst nicht nur, wie andere uns wahrnehmen, sondern auch unser Selbstempfinden. Forscher zum Beispiel gehen aufgrund verschiedener Experimente davon aus, dass das Tragen bestimmter Kleidung unser Denken und unsere Leistung beeinflussen können. So fühlen sich Mitarbeiter produktiver, wenn sie einen Anzug tragen, aber freundlicher, wenn der Kleidungsstil lockerer ist. Wer mit dem Kleidungsstil vollkommen daneben greift, der riskiert gegebenenfalls, dass ihn der Gegenüber nicht ernst nimmt. Nehmen wir einmal das klassische Beispiel des (männlichen) Bankberaters: Der Anzug wirkt hier seriös und diese Seriosität ist wichtig, denn nur so vertrauen Kunden ihm ihr Geld an. Nun stelle man sich einmal vor, der gleiche Berater trägt plötzlich eine Jeans und ein T-Shirt und trifft dann auf einen eher konservativen Kunden. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass dann ein Geschäft zustande kommt.

Grundsätzlich wird die Kleiderordnung im Job immer lockerer und ein Großteil der Arbeitnehmer kann selbst darüber entscheiden, was sie anziehen. Wer aber unsicher ist, der sollte sich an die Faustregel halten: Besser ein bisschen besser angezogen, als erwartet wird, denn schließlich kann man beispielsweise ein Jackett immer ablegen, wenn das Event doch entspannter ist als ursprünglich angenommen. Und insbesondere, wenn man in einem neuen Unternehmen anfängt, dann ist es immer eine gute Idee zu fragen, welche Bekleidung und welcher Kleidungsstil im Unternehmen erwartet wird.

Dresscode – Begrifflichkeiten und Klassifizierungen​

Darüber hinaus sollte man sich der unterschiedlichen Begriffe und Klassifizierungen bewusst sein. Was ist also beispielsweise der Unterschied zwischen Casual und Smart Casual? Und was sollte man anziehen, wenn man zu einem Black Tie Event eingeladen ist?

Casual bedeutet Freizeitkleidung – allerdings nicht Jogginghose oder Hotpants und Flipflops, sondern ein Outfit das zugleich locker, aber auch vorzeigbar ist. Eine saubere Jeans ohne Löcher ist ebenso akzeptabel, wie Turnschuhe, die in einem guten Zustand sind. Auch Chinos und Hemd, sowie ein Sommerkleid sind okay, Krawatte und Etuikleid können aber schon zu weit gehen. Was als Casual gilt, hängt wiederum von der Branche ab und von der Region bzw. dem Land und seiner Kultur.

Etwas gehobener ist bereits der Business Casual-Look, zum Beispiel bei Geschäftsreisen, bei dem ein komplettes Freizeitoutfit nicht länger angebracht ist. Ein Anzug ist nicht notwendig, eine Stoffhose mit farblich passendem Jackett aber durchaus angemessen. Und dann gibt es natürlich das klassische Business Attire, also die klassische Arbeitsgarderobe. Hier ist für Männer ein Anzug ein Muss. Für Frauen ist ein Hosenanzug oder eine Stoffhose mit Bluse angemessen. Für beide gilt: Dezente Farben und Accessoires wählen! Mit dem Business Formal wird der Dresscode dann noch einmal formaler. Dieser ist vor allem in Führungspositionen anzutreffen. Für Männer ist ein zwei- bis dreiteiliger Anzug mit Krawatte und glatten Lederschuhen ein absolutes Muss, für Frauen gilt es, ein Kostüm oder einen Hosenanzug mit Bluse zu tragen. Rock- und Kleiderlänge ist generell bis zu den Knien, dazu sollte man eine hautfarbene Strumpfhose und Pumps tragen – allerdings mit nicht zu hohem Absatz. Semi-formal, oft bei Geschäftsessen erwartet, ist ein Mix aus den klassischen Business-Outfits, solange sie elegant und formal sind. Das kann sogar bis hin zu einem Smoking gehen. Frauen sollten erneut entweder zu einem Hosenanzug greifen oder einem knielangen Kleid oder Rock.

Das klingt schon für das Tagesgeschäft kompliziert, wenn wir uns aber die Abendveranstaltungen anschauen, dann gelten dafür wiederum noch andere Regeln. Auch hier beginnt es mit dem eher lockeren Outfit. Smart Casual heißt so viel wie: Komm in dem, was du gerade anhast. Das gilt oft für Empfänge direkt nach der Arbeit, wo Mitarbeiter einfach keine Zeit mehr haben, sich vor der Veranstaltung noch einmal umzuziehen. Hier kann man sich also an dem orientieren, was man tagsüber bei der Arbeit trägt. Oft steht auf Einladungen „Informal“, das sollte man aber nicht zu wörtlich nehmen. Es bedeutet lediglich, dass kein Smoking oder Abendkleid erwartet wird, ein Anzug oder halblange Kleider/Hosenanzug sind dennoch angemessen. Black Tie hat dann in der Tat nur noch wenig mit dem üblichen Bürooutfit zu tun. Bei Männern erwartet man hier Smoking, weißes Hemd mit verstärktem Kragen und Doppelmanschetten, Kummerbund (oder Weste) und Einstecktuch, eine schwarze Fliege und natürlich schwarze Schuhe. Frauen liegen mit einem einfarbigen, köchellangen Abendkleid richtig. Noch festlicher wird es dann bei einem White Tie Event – das allerdings kommt tatsächlich nur bei ganz besonderen Anlässen vor. Man denke hier an einen Ball oder Staatsempfang. Von Frauen wird hier ein bodenlanges Abendkleid erwartet, Männer brauchen einen schwarzen Frack, Stehhemdkragen mit verdeckter Knopfleiste, weiße Weste, eine weiße Fliege und Lackschuhe. Kurz: White Tie Anlässe sind hinsichtlich des Outfits ziemlich kostspielig, aber die wenigsten Menschen müssen sich Sorgen machen, tatsächlich zu so einem Event eingeladen zu werden.

Der Dresscode ist auch immer Teil der Unternehmenskultur und die wird bekanntermaßen immer wichtiger. Das aber macht die oben getroffenen Kategorisierungen recht kompliziert, denn es kann vorkommen, dass sich Mitarbeiter in unterschiedlichen Unternehmen unter „formal“ ganz unterschiedliche Dinge vorstellen: In einem Unternehmen kann damit der klassische Business-Look gemeint sein, in einem anderen gilt man mit Krawatte und Kostüm schon als overdressed.

Die Grenzen des Dresscodes: Nicht alles kann der Chef vorschreiben​

Für den Dresscode gibt es auch einige Grenzen, die Unternehmen nicht überschreiten sollten. Fühlt sich eine Frau zum Beispiel im Rock nicht wohl und bevorzugt einen Hosenanzug, dann kann und sollte ein Chef nicht verlangen, dass sie doch einen Rock anzieht, nur weil er das schicker findet. Ihre Kleidung entspricht dem üblichen Desscode, mehr kann der Chef nicht erwarten. Hier spielt auch die Frage der Authentizität eine Rolle, denn auch im Dresscode gibt es bestimmte Spielräume, wie zum Beispiel der Schnitt des Anzugs oder die Farbe der Bluse. Wer sich in seinem Outfit wohl fühlt, tritt entsprechend selbstsicherer auf. Was den Dresscode für Frauen betrifft gab es jüngst im Internet immer wieder Diskussionen über die Schuhwahl. Schuhe mit Absatz sind im Geschäftsleben durchaus üblich, doch kann man das als Chef tatsächlich vorschreiben? Schließlich verlangt niemand von einem Mann, dass er acht Stunden in unbequemen Absatzschuhen im Büro oder auf einer Messe steht und abends mit schmerzenden Knöcheln und Sohlen nachhause kommt. Da bewegt man sich dann in einer Grauzone, denn wenn man einen Blick in die oben beschriebenen Formen von Dresscodes schaut, dann ist das Outfit für Frauen meist mit Pumps kombiniert. Gleichzeitig scheint sich hier tatsächlich eine Änderung anzubahnen, weil immer mehr junge Frauen ihr Recht auf bequeme Schuhe einfordern. Fälle von Kündigungen wegen falscher Schuhwahl können so schnell zu einem Aufschrei in den sozialen Netzwerken führen.

Neuer Job, neuer Dresscode? Man kann sich an den Kollegen orientieren​

Gerade wer sich am Anfang eines neuen Jobs unsicher ist, sollte sich an den Kollegen orientieren. So kann man schon beim Vorstellungsgespräch darauf achten, was die Mitarbeiter im Büro tragen. Ist das Gespräch via Videocall, dann ist das natürlich etwas schwieriger. Dann kann es helfen, mit Freunden in derselben Branche zu sprechen, oder einen Blick auf die Webseite des Unternehmens zu werfen. Gibt es ein Teamfoto oder Profilfotos der einzelnen Mitarbeiter, dann kann das ein Indikator dafür sein, was als angemessene Kleidung (für ein Foto) angesehen wird. Im Alltag mag es dann manchmal lockerer zugehen, aber gerade in den ersten Tagen im neuen Job ist es nicht verkehrt, ein wenig besser angezogen zu sein. Immerhin kann Kleidung auch ein Zeichen von Wertschätzung sein und wer sich „gut“ anzieht, signalisiert, dass einem der Anlass, die Person oder – in diesem Fall – der Job wichtig sind. Antonia macht das zum Beispiel so. Sie hat noch zwei kaum getragene Anzüge im Schrank, zudem hat sie sich zwei neue, formelle Röcke sowie Blusen gekauft. Bei der Auswahl hat sie sich an dem orientiert, was die zukünftigen Kollegen beim Vorstellungsgespräch getragen haben. Mit diesen Outfits ist sie für die ersten Tage ausgestattet und kann sich umschauen, wie die anderen gekleidet sind.

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