Winter Blues: Die dunkle Jahreszeit überstehen

Winter Blues: Die dunkle Jahreszeit überstehen

Winter Blues

Der Wecker klingelt und es ist immer noch stockdunkel draußen, selbst auf dem Weg zur Arbeit bleibt es grau und trübe und nach einem langen Tag im Büro ist die Sonne bei Feierabend bereits untergegangen. Kein Wunder, dass es unter den Umständen oft schwerfällt, die notwendige Energie für den Arbeitsalltag zu finden. Die Zeit von Ende Oktober bis Anfang Dezember ist dabei besonders schwierig: Der goldene Herbst ist vorbei, das Wetter oft schlecht und die schönen Erlebnisse der Weihnachtszeit scheinen noch fern. Es gibt aber einige Tricks, um den Arbeitsalltag – und das Privatleben – zu erleichtern. Die besten haben wir kurz zusammengefasst:

Tageslichtlampe und Aufwecklicht

Im Grunde geht es bei einem Aufwecklicht darum, das Aufwachen am Morgen zu einer schöneren Erfahrung zu machen. Statt lautem Weckerbiepen und dem Anschalten einer viel zu hellen Zimmerlampe – immerhin war der Raum bis dahin noch stockdunkel – wird ein Aufwecklicht langsam heller. Das erlaubt es dem Körper, allmählich aufzuwachen, so wie es bei einem natürlichen Sonnenaufgang der Fall wäre. Die meisten Lampen haben auch die umgekehrte Funktion: Am Abend lässt sich ein verspäteter Sonnenuntergang simulieren, indem die Lampe langsam dunkler wird. Die einfachsten Modelle einer Aufwachlampe gibt es bereits für rund 30 Euro, wer mehr Funktionen wie verschiedene Wecktöne und ein eingebautes Radio von einem Markenanbieter möchte, der kann mit Kosten von bis zu 150 Euro rechnen.

Im Winter fehlt es an grundsätzlich an Tageslicht. Das führt oft zu schlechter Stimmung und Antriebslosigkeit, denn durch das fehlende Tageslicht gerät das Gleichgewicht der Hormone Melatonin und Serotonin durcheinander, die die innere Uhr steuern. Melatonin sorgt dafür, dass sich der Körper entspannt und in den Schlafmodus geschickt wird. Der Körper schüttet es aus, wenn das Licht fehlt – also gewöhnlicherweise am Abend und in der Nacht, aber auch an dunklen Wintertagen

Serotonin hat den gegenteiligen Effekt, indem es den Wachzustand befördert. Als ein Neurotransmitter beeinflusst Serotonin Aspekte wie unsere Wahrnehmung, den Schlaf, die Temperaturregulierung und die Stimmungslage – und das erklärt, warum viele Menschen im Winter und Herbst an Depressionen und Wintermüdigkeit leiden, denn Serotonin dämpft verschiedene negative Gefühle wie Angst, Aggressivität oder Traurigkeit. Darüber hinaus hat es gleich mehrere wichtige Funktionen im Körper und wirkt sich unter anderem auf den Magen- und Darm-Trakt und das Herz-Kreislauf-System aus. Wer an Serotoninmangel leidet, der fühlt sich oft schlapp oder müde. Eine Tageslichtlampe auf dem Schreibtisch kann hier Abhilfe schaffen, denn sie regt die Serotonin-Produktion an und hilft so gegen die Abgeschlagenheit. Wer die Möglichkeit hat, sollte seinen Schreibtisch zudem nahe am Fenster positionieren, um tagsüber etwas natürliches Licht aufzutanken.

Vitamin D

Vitamin D erfüllt im Körper viele wichtige Aufgaben, doch statt es mit der Nahrung aufzunehmen, ist unser Körper in der Lage, Vitamin D selbst zu produzieren. Dazu braucht er aber Sonnenlicht und UV-B-Bestrahlung. Das ist im Winter manchmal nicht gegeben – je kürzer die Tage und je schlechter das Wetter, desto weniger Sonneneinstrahlung sind wir ausgesetzt. Verbringt man zudem die hellen Stunden des Tages drinnen am Schreibtisch, womöglich noch in einem dunklen Büro, dann bekommt der Körper nicht genügend Tageslicht, um Vitamin D zu produzieren. Das kann langfristig zu Mangelerscheinungen führen und wie beim Serotonin zeigt sich das häufig in Müdigkeit, Lustlosigkeit oder Depressionen. Auch Muskelschwäche oder -schmerzen können hinzukommen. Im Zweifelsfall sollte man hier mit seinem Hausarzt sprechen und einen Bluttest machen lassen. So lassen sich Mangelerscheinungen schnell bestimmen und beheben, denn Vitamin D kann man problemlos als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Vitamin D

Bewegung und frische Luft

Es regnet, es ist kalt, es ist windig, es ist dunkel, ich bin müde, ich habe zu viel zu tun… das alles sind gute Ausreden, aber letztlich sollte man sich auch im Herbst nicht drinnen verkriechen. Bewegung und frische Luft helfen nämlich ebenfalls gegen die Herbst- und Wintermüdigkeit – auch wenn es vielleicht nicht so angenehm ist, wie ein Spaziergang an einem warmen Frühlingstag. Im Zweifelsfall sollte man seine Pausenzeiten an das Wetter anpassen. Kommt einmal die Sonne raus, dann ist es Zeit, die Jacke anzuziehen und einen kurzen Spaziergang um den Block zu machen. Es kann auch ausreichen, sich einfach kurz vor der Tür zu strecken und zu recken, so dass der Körper wieder in Bewegung kommt. Das hilft zudem gegen Muskelschmerzen und Verspannungen und kann beispielsweise chronische Rückenschmerzen verhindern. Am Wochenende sollte man einen längeren Spaziergang in der Natur einplanen und sei es nur im nächsten Park, denn Studien haben gezeigt, dass sich die Nähe zur Natur positiv auf unser Wohlbefinden auswirkt.

Also: Auch wenn es draußen grau und nass ist, sollte man gelegentlich vor die Tür gehen und frische Luft einatmen. Und im Büro das Lüften nicht vergessen!

Kleine Taten, große Wirkung

Wenn wir uns nicht gut fühlen, dann ist es besonders wichtig, dass wir auf uns selbst achtgeben. Das fängt bereits bei der Ernährung an: Insbesondere im Winter ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, damit man mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Auch sollte man immer darauf achten, genügend zu trinken. Wem kalt ist, dem sei ein Kräuter- oder Früchtetee empfohlen: Zitrone-Ingwer zum Beispiel verbindet die frische der Zitrone mit der wärmenden Wirkung des scharfen Ingwer. Chili, Kardamom und Zimt haben ebenfalls eine wärmende Wirkung und lassen sich hervorragend in eine heiße Schokolade oder einen Kaffee mischen: Einfach die Gewürze zum Kaffeepulver mischen und am besten in einer Espressokanne aufkochen.

Neben dem Essen können auch kleine Gesten und Geschenke an sich selbst helfen, ein paar frische Schnittblumen auf dem Tisch zum Beispiel, ein Filmabend mit dem Lieblingsfilm oder einfach ein Abend mit den besten Freunde, um die Stimmung zu heben. Manch einer empfiehlt gegen den Winter Blues auch Wechselduschen am Morgen, aber das sei besser den ganz Mutigen überlassen.

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