Der erste Tag im neuen Job ist immer etwas aufregend und mit viel Unsicherheit und großen Neuerungen verbunden. Mach einer ist entsprechend nervös, andere treten – gespielt oder wirklich – selbstsicher auf. Ganz egal welcher Typ man ist, eines ist immer zu berücksichtigen: Am ersten Tag hinterlässt man bei Kollegen bereits einen bleibenden Eindruck und so sollte man sich bemühen, entsprechend höflich auf die neuen Kolleg*innen zuzugehen. Darüber hinaus gibt es weitere Verhaltensregeln, die man als Neuling beachten sollte.
Erster Tag im neuen Job – Darauf sollten Sie achten
1. Sich den Kollegen vorstellen
Man sollte sich als Neuling allen Kollegen und der Aufgabe gegenüber immer offen, freundlich und sympathisch zeigen. Gerade, wenn man vielleicht etwas introvertiert oder schüchtern ist, kann das eine Herausforderung sein. Dennoch sollte man auf die neuen Kolleg*innen zugehen und zumindest kurz „Hallo“ sagen. Unternehmen und Mitarbeiter*innen können es den Neulingen derweil einfacher machen, indem sie selbst auf diese zugehen und sich kurz vorstellen.
Zu schüchtern ist nicht gut, das Gegenteil ist aber auch nicht ratsam: Wer direkt als One-Man-Show mit großer Klappe auftritt, der hinterlässt auch keinen guten Eindruck. Manchmal ist Zurückhaltung tatsächlich besser.
2. Aufmerksamkeit: Das Handy aus der Hand legen
Gerade am ersten Tag ist es wichtig, Aufmerksamkeit zu zeigen. Das gilt insbesondere für die Nutzung des Handys. Wer ständig sein Telefon checkt oder in den ersten Meetings dauernd im Internet scrollt, der erweckt den Anschein, dass einen der neue Job eigentlich gar nicht interessiert. Zur Aufmerksamkeit gehört auch, dass man am ersten Tag nicht fast am Schreibtisch einschläft. Wer einen neuen Job anfängt, sollte also zusehen, vorab genügend Ruhe und Schlaf zu bekommen.
3. Angemessene Kleidung
Das gilt nicht nur am ersten Tag, dann aber besonders: Fleckige, zerknitterte oder löchrige Kleidung kommt im Berufsleben nicht gut an. Das ist wie beim ersten Date: Der erste Eindruck zählt und durch gute Kleidung kann man seinem Gegenüber zeigen, dass man ihn oder sie respektiert, dass man die neuen Person in seinem Leben oder eben den neuen Job als wichtig erachtet. Was genau die Kleiderordnung angeht, das hängt ganz vom Unternehmen ab. In der Banken- oder Versicherungsbranche sind Anzug oder Kostüm ein Muss, in einem kreativen Start-up sind vielleicht auch T-Shirt und Jeans ok. Wer sich unsicher ist, der kann vorab bei der Personalabteilung oder dem Ansprechpartner im Unternehmen nachfragen, was als Standard erwartet wird.
4. Vorbereitung
Dazu gehört es, dass man nicht nur weiß, was das Unternehmen genau macht, sondern auch, was zum neuen Aufgabenfeld gehört. Am besten schaut man sich alle verfügbaren Infos auf der Webseite an und geht auch die eigenen Qualifikationen und Kenntnisse noch einmal durch. Gehört es zum Beispiel zum Job, viel mit Excel zu arbeiten, dann kann eine Auffrischung hinsichtlich der wichtigsten Funktionen hilfreich sein. Dazu gibt es beispielsweise Kurse bei LinkedIn Learning.
5. Vorsichtig und mit Fingerspitzengefühl agieren
Gerade in den ersten Tagen ist es oft besser, sich vorsichtig an Sachen heranzutasten. Man muss neue Strukturen und Teamdynamiken kennenlernen, man muss herausfinden, wo man selbst im Team verortet ist und wie sich die grundsätzlichen Arbeitsabläufe gestalten. Wer auf höherer Ebene einsteigt, der sollte seine Kolleg*innen nicht mit großen Worten, sondern mit Know-how von den eigenen Fähigkeiten überzeugen. Gerade am Anfang kann es Sinn machen, sich erst einmal etwas bedeckter zu halten und sich auf das eigene Aufgabenfeld zu konzentrieren. Dabei ist die richtige Balance wichtig: Man sollte sich natürlich aus lauter Vorsicht nicht in ein Schneckenhaus verkriechen, gleichzeitig sollte man aber in den ersten Tagen (und Wochen) nicht gleich versuchen, etablierte Strukturen umzuschmeißen oder bestehende Arbeitsweisen zu kritisieren. Das gilt für alle Ebenen. Wer in einer Management-Position einsteigt, sollte anfangs lieber etwas vorsichtiger sein und ausloten, wie ein Team funktioniert. Keiner mag es, wenn ein neuer Chef wie eine Abrissbirne ins Unternehmen kracht und alles umschmeißt, was man sich über Jahre erarbeitet hat.
6. Bleiben Sie sie selbst
Wir alle spielen verschiedene Rollen in unserem Leben: Zuhause und bei Freunden sind wir eine andere Person als im Beruf. Je nachdem, wie gut man andere kennt, zeigt man unterschiedliche Facetten seiner selbst. Das ist vollkommen normal. Man sollte sich aber nie verstellen und eine „falsche“ Persönlichkeit erschaffen, weil man glaubt, dass diese vielleicht besser ankommt. Auf Dauer ist es unmöglich, diese aufrecht zu erhalten. Am ersten Tag im Job sollte man sich zwar von seiner besten Seite zeigen, sich aber nicht verstellen.
Die schlimmsten Fehler am ersten Tag
- Fast einschlafen oder zumindest den Eindruck erwecken, dass man fast einschläft. Das hinterlässt den Eindruck, dass man gelangweilt ist oder einen die Aufgabe eigentlich gar nicht interessiert. Rollt man dann noch genervt mit den Augen, stößt man den neuen Kolleg*innen ganz sicher vor den Kopf.
- Rassistische oder sexistische Äußerungen und andere Beleidigungen. Das sollte man grundsätzlich vermeiden, aber gerade am ersten Tag macht man sich so bei den Kolleg*innen unbeliebt. Kein guter Start.
- Auf dem Parkplatz seines Chefs parken… oder andere klare Signale einfach „übersehen“, sei es sich die Tasse mit dem Namen der Kollegin zu schnappen oder sich ungefragt Büromaterialien „auszuleihen“.
- Unpünktlichkeit. Am ersten Tag sollte man nie zu spät kommen. Natürlich gibt es Ausnahmen, zum Beispiel, wenn das Auto liegen bliebt. Dann sollte man aber rechtzeitig im Büro anrufen, sich entschuldigen und die Situation erklären.
Zusammenfassung:
Egal ob Sie Berufsanfänger sind oder auf einer höheren Ebene einsteigen, in den ersten Tagen im neuen Job gelten drei Regeln, die Ihnen den Start erleichtern werden:
- Seien Sie freundlich, begrüßen Sie die Kolleg*innen und stellen Sie sich vor.
- Seien Sie respektvoll gegenüber Vorgesetzten und Kolleg*innen. Das gilt für alle Ebenen – vom Hausmeister bis zum CEO. Seien Sie also zur Putzkraft genauso höflich wie gegenüber Ihren neuen Vorgesetzten.
- Seien Sie aufmerksam. So zeigen Sie zum einen Interesse am neuen Job und der neuen Aufgabe, zum anderen werden Sie im neuen Job viel lernen müssen. Das erfordert entsprechende Konzentration, bereiten Sie sich also mental darauf vor.