Von Funkenmariechen zum Plüschmonster: Karnevalstypen im Büro

Man denkt, man kennt seine Kolleg*innen und dann kommt Karneval. Plötzlich entdeckt man eine neue Seite. Welche Karnevalstypen gibt es im Büro? Wir haben den Überblick.

Seit jeher stellen Fasching und Karneval die sonst geltenden gesellschaftlichen Regeln auf den Kopf. Bereits für das Mittelalter sind derartige Feiern erwähnt und schon damals muss es hoch hergegangen sein. So versuchte doch beispielsweise ein Kölner Erzbischof bereits im 14. Jahrhundert den Ausschank von Alkohol zu verbieten.

Die Karnevals- und Fastnachtstraditionen sind in vielen – insbesondere katholischen – Gegenden ein Höhepunkt des Feiertagskalenders. Während die Norddeutschen nur staunend mit dem Kopf schütteln, machen gerade im Rheinland von der Weiberfastnacht bis zum Aschermittwoch viele Büros zu. Nicht selten wird auch in den Büros selbst gefeiert und man lernt die Kolleg*innen plötzlich von einer ganz neuen Seite kennen. Wir haben deshalb die Karnevalstypen einmal genauer unter die Lupe genommen.

Funkemariechen

Karnevalstyp: Das Funkemariechen

Egal ob männlich oder weiblich, das Funkenmariechen fällt das ganze Jahr nicht weiter auf und geht still der eigenen Arbeit nach. Doch kaum schlägt die Uhr 11:11, da tanzt es auf dem Tisch und überrascht die Kolleg*innen mit einem eleganten Balanceakt über Computermonitore und Kaffeetassen hinweg. Anschließend landet es im Spagat-Sprung in der Küche, um den Sekt zu knacken.

Der Büttenredner

Die Witze dieses Karnevalstypen sind das ganze Jahr über bereits alles andere als lustig. Zu Karneval aber packt der Büttenredner dann die echten ‚Klassiker‘ aus, wie er oder sie das nennt. Die sind allerdings schon so alt, dass sie Schimmel angesetzt haben. Meistens sind die laut vorgetragenen Kalauer nicht nur unter der Gürtellinie, sondern für den Büroalltag – selbst an Karneval – nicht gerade angemessen. Helau und Alaaf… natürlich erwartet der Büttenredner von den Kolleg*innen den entsprechenden Applaus.

Die (olle) Kamelle

Eine Person darf in keinem glücklichen Team jemals fehlen: jemand, der stets Süßigkeiten, Kuchen, Kekse und andere Leckereien mitbringt. Das ist auch zur Karnevalszeit nicht anders. Nennen wir den Typen also passend zur Jahreszeit eine ‚Kamelle‘. Sie sind im Team immer gerne gesehen – es sei denn sie tauchen wie eine olle Kamelle nur zum Karneval mit einem Beutel alter Süßigkeiten auf. Deren Geschmack ist dann auch noch so fahl und staubig, dass man das Gefühl hat, sie stammen vom Rosenmontagsumzug des Vorjahres. Muss da etwa jemand Platz im Vorratsraum schaffen, um sich an Rosenmontag neu einzudecken?

Kamelle zu Karneval

Der Karnevalsmuffel

Es ist ein böses Gerücht, dass der Karnevalmuffel seine Wurzeln in Norddeutschland hat! Das nehmen wir aber ganz schnell mal wieder zurück! Tatsächlich gibt es auch in den klassischen Karnevalsregionen echte Karnevalshasser. Meist trifft man die zur Weiberfastnacht schon nicht mehr im Büro an, weil sie sich rechtzeitig in karnevalsfreien Zonen in Sicherheit gebracht haben. Eine andere Subspezies des Karnevalsmuffels übersteht zähneknirschend die lauten Stunden der frühen Weiberfastnacht, um dann bis Aschermittwoch die Stille im Büro zu genießen. Karnevalsfans haben tatsächlich Glück, wenn sie einen solchen Karnevalstypen im Team haben, der freiwillig die Stellung hält, wenn sie feiern gehen.

Das Dreigestirn

Das klassische Trio hat bereits Monate im Voraus die Zügel in die Hand genommen und sich Hals über Kopf in die Karnevalsvorbereitungen gestützt. Diese Kolleg*innen sind die ungekrönten Herrscher des Karnevals. Sie haben die Feier organisiert, Einladungen verschickt, halten seit Wochen die Konfettikanone in der Schublade versteckt. Die drei schaffen es mit ihrem Enthusiasmus sogar manchmal, selbst den Karnevalsmuffel zu einem müden Lächeln zu bewegen.

Der Karnevals-Clown – ein Karnevalstyp der überrascht

Jeder hatte schon einmal einen Kollegen oder eine Kollegin, der oder die das Arbeitsleben einfach viel zu ernst nimmt – und meist auch kein Interesse an gemeinsamen Kaffeepausen oder einer gemeinsamen Mittagspause zeigt. Sie Spaßbremsen zu nennen, wäre zu gemein, aber meist sind sie für soziale Aktivitäten nicht zu haben. Und dann kommt Karneval! Für fünf Tage verwandelt sich dieser Karnevaltstyp in ein regelrechtes Karnevalsmonster, das einen Clown zum Frühstück verspeist hat. Meist ist der Karnevals-Clown der erste, der dem Funkenmariechen auf dem Tisch Gesellschaft leistet und der letzte der am Abend nach der gemeinsamen Kneipentour nach Hause geht. Dann kommt Aschermittwoch und der Spaß ist vorbei. ‚Guten Morgen‘ und ‚Tschüss‘ ist das Einzige, was man aus dem Kollegen oder der Kollegin herausbekommt. Bis zum nächsten Jahr…

Tier Kostüm Karneval

Und last but not least unser Karnevalstyp: Das Plüschtier

Dieser Karnevalstyp hat eine besondere Superpower! Piraten, Hexen, Kleopatra oder grüne Fee? Es ist nicht ungewöhnlich all diese fantastischen Gestalten an Karneval im Büro zu finden. Doch es gibt immer den einen Kollegen oder die eine Kollegin, die übertrifft sie alle: Jahr für Jahr taucht ‚das Plüschtier‘ in einem Ganzkörperkostüm aus flauschigem Polyester auf, sei es als Känguru, Dinosaurier oder Bugs Bunny. Dass sie bei den Temperaturen im Büro keinen Hitzeschlag bekommen, grenzt an ein Wunder. Immerhin sind sie mit dem Kostüm später aber bestens vorbereitet, die winterkalten Straßen der deutschen Karnevalshochburgen zu stürmen.

Wir wünschen allen Jecken eine wunderbar bunte Karnevalszeit!

* Wir legen Wert auf Gleichberechtigung und ein Miteinander auf Augenhöhe. Deshalb beziehen wir unsere Personenbezeichnungen, egal in welcher Schreibweise auf alle Geschlechter.