Teamführung ist nicht einfach, insbesondere wenn man als neues Teammitglied oder junge*r Manager*in eine Führungsrolle übernommen hat. Eine Führungsposition zu übernehmen, bedeutet immer, sich in bestehende Arbeitsstrukturen und die bestehende Kultur einzufügen. Das kann eine sehr anstrengende und stressige Erfahrung und eine emotionale Herausforderung sein. Wie fängt man also an, wenn man eine Managementposition übernommen hat? Forbes hat mit den Mitgliedern des Young Entrepreneur Council die wichtigsten Aspekte zusammengestellt, die neue Manager*innen beachten sollten. Dazu gehören:
- Offene Kommunikation: Offene Kommunikation und die richtigen Fragen zu stellen, kann dabei helfen von Anfang an das Eis mit neuen Kolleg*innen zu brechen. Es gibt den Mitarbeiter*innen zudem das Gefühl, dass der oder die neue Manager*in Interesse an den Kolleg*innen zeigt und ihnen zuhört. Das macht es möglich, Distanzen zu überbrücken und gegebenenfalls existierende negative Gefühle zu beseitigen. Wenn man über Probleme spricht und positive Erfolgserlebnisse teilt, dann schafft das eine positive Arbeitsumgebung.
- Fragen stellen und Fehler eingestehen, die man gerade am Anfang macht: Wer als Manager*in neu in ein Team kommt, der kennt weder die Kolleg*innen noch die internen Abläufe im Detail. Manager*innen sollten daher nicht davor zurückscheuen, Fragen zu stellen, wenn sie etwas nicht wissen. Das kann ihnen dabei helfen, das Team und die bisherigen Strukturen besser zu verstehen. Nichts ist frustrierender für ein Team als ein*e neue*r Manager*in, die aus Unkenntnis alles Bisherige über den Haufen schmeißt und alles anders machen will. Erst wenn man sein Team versteht, sollte man die eigenen Ideen entwickeln und einbringen. Ansonsten riskiert man unnötige mentale Barrieren bei den Teammitgliedern. Vertrauen ist wichtig und wer Fragen stellt, zeigt Interesse am Team und daran, was den einzelnen Mitgliedern wichtig ist. Auch sollte man eingestehen, wenn man aus Unwissenheit einen Fehler gemacht hat, statt es zu überspielen oder die Schuld bei anderen zu suchen. Fehler einzugestehen ist im Management keine Schwäche, sondern schafft langfristig Respekt.
- Respekt ist ein anderer wichtiger Punkt. Wer möchte, dass seine Mitarbeiter*innen einen respektieren, muss ihnen zunächst den gleichen Respekt entgegenbringen, den sie verdienen – egal auf welchen Level sie arbeiten oder was ihr Job ist. Dazu gehört die schon erwähnte gute Kommunikation und Fragen zu stellen, um herauszufinden, was die einzelnen Mitarbeiter*innen brauchen, um in ihrem Job erfolgreich zu sein. Man sollte Interesse an der Ausbildung und den Interessen der einzelnen Mitarbeiter*innen zeigen, um zu lernen, wo ihre Schwächen und Stärken liegen und wie man sie am besten im Team einsetzt. Veränderungen im Team sind für alle stressig und anstrengend und je mehr Verständnis neue Manager*innen dafür zeigen, dass einzelne Teammitglieder mit der Veränderung zu kämpfen haben, desto eher werden sie in ihrer neuen Rolle als Manager*innen akzeptiert. Auch sollte man der Arbeit des eigenen Vorgängers oder der eigenen Vorgängerin Respekt zollen und nicht schlecht über sie oder die vorherige Leistung des Teams reden. Das hinterlässt meist keinen guten Eindruck: Selbst, wenn das Team mit dem oder der vorangegangenen Vorgesetzten nicht zufrieden war, so wollen die meisten eine derartige Kritik nicht von jemandem hören, der gerade neu im Teammanagement ist.
- In das eigene Team investieren: Investitionen in das Team gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Manager*innen – und dazu gehören nicht nur finanzielle Investitionen, sondern auch Zeit für Meetings wie Eins-zu-Eins-Gespräche, um die Mitarbeiter*innen beim persönlichen und beruflichen Wachstum zu unterstützen. Gezielte Talententwicklung ist für moderne Unternehmen unerlässlich und Manager*innen können nicht früh genug damit beginnen, die Talente im eigenen Team zu verstehen und gezielte Fördermaßnahmen zu ergreifen. Die Forschung hat gezeigt, dass Mitarbeiter*innen erwarten, dass Manager*innen ihnen bei der Karriere den Rücken stärken und ihnen Möglichkeiten bieten, am Arbeitsplatz zu wachsen. Wer dies als Manager*in vernachlässigt, riskiert es, die besten Talente an die Konkurrenz zu verlieren.
- Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Führungspersonen im Unternehmen: Um sich einen Überblick zu verschaffen und gleichzeitig ein gutes Kontaktnetzwerk im Unternehmen aufzubauen, macht es Sinn, mit anderen Manager*innen Kontakt aufzunehmen. Sie können einem dabei helfen, die internen Regeln und Unternehmenspolitik besser zu verstehen – insbesondere, wenn man noch nie im Management gearbeitet hat oder aus einem anderen Unternehmen angeworben wurde. Dabei geht es nicht nur darum, die Regeln und Prinzipien zu kennen, sondern auch zu verstehen, warum diese existieren und welche Unternehmensphilosophie sich dahinter verbirgt. So lernt man die eigenen Spielräume kennen und versteht, welche eigenen kreativen Ideen in die Unternehmensstrategie passen. Gleichzeitig lernt man, an wen man sich bei Fragen wenden kann und wer bei Problemen mit der neuen Position helfen kann. Wer ist beispielsweise in der Personalabteilung ein*e gute*r Ansprechpartner*in? Wer kann bei IT-Fragen helfen? Der oder die eigene direkte*r Vorgesetzte kann ebenfalls ein hilfreicher Anlaufpunkt bei Fragen sein. Wenn es um Probleme geht, sollte man aber auch nicht davor zurückscheuen, mit dem eigenen Team zu sprechen. In Teammeetings und Mitarbeitergesprächen lässt sich viel darüber lernen, wie Prozesse und Abläufe bislang gehandhabt wurden, welche Probleme es bislang gab und wie diese Probleme gehandhabt und behoben wurden – oder welche vielleicht weiter existieren und auf eine Lösung warten.